Eine kleine Unterbrechung im Produktionsablauf ist doch nicht der Rede wert? Ein drei Minuten langer Stillstand beeinträchtigt doch nicht den gesamten Auftrag? Produkte, die im Werkzeug hängen bleiben, haben doch kaum Auswirkungen auf die Effizienz der Maschine?
Im Vergleich zum Zeitraum einer 24-Stunden-Produktion ist ein Kurz-Stillstand von maximal drei bis vier Minuten eine wirklich kleine Zeitspanne. Meist bleibt es aber nicht bei nur einem Stillstand. Mehrere einzelne Verzögerungen bei der Bearbeitung eines Auftrags können sich summieren. So haben selbst kürzeste „Mikrostillstände“ eine große Auswirkung.
Es lohnt sich deshalb, sich auch mit den Ursachen und Folgen von Kurz-Stillständen zu beschäftigen.
Unter einem Kurz-Stillstand versteht man kurze Unterbrechungen des Spritzguss-Prozesses, die maximal rund fünf Minuten andauern. Es sind kleine Fehler im Prozessablauf, die schnell durch einen Produktionsmitarbeiter quittiert werden. Die Maschine wird einfach neu gestartet.
Der Grund für den Stillstand wird dabei nicht erfasst. Aus Zeit- oder Personalmangel findet keine Fehleranalyse statt. Die Beschäftigung mit der Ursache erscheint als ein höherer Aufwand als das regelmäßige Quittieren eines Fehlers. Das mag auf den ersten Blick stimmen.
Aber: Je mehr Kurz-Stillstände, die zum Neustart führen, desto höher ist das Risiko für schwerwiegende Fehler an der Maschine! Quittierte Stillstände gehen im Verhältnis zu anderen Verzögerungen unter und/oder werden nicht als Problem erkannt. Defekte oder Maschinenfehler fallen beispielsweise erst auf, wenn sie bereits stärkere Auswirkungen haben.